BUND veröffentlicht das „Dusselige Dutzend“ geplanter Bundesautobahnen und -straßen. Minister Ramsauer muss Fehlplanungen stoppen und echte Bürgerbeteiligung durchsetzen Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer aufgefordert, eine Reihe aus Sicht des Verbandes umweltschädlicher und verkehrstechnisch sinnloser Straßenbauprojekte aufzugeben. Eine Auflistung des BUND mit dem Titel „Das dusselige Dutzend“ dokumentiert zwölf solcher Straßenbauvorhaben aus ganz Deutschland. Alle zwölf Projekte seien überteuert, überdimensioniert, beseitigten keinerlei Engpässe und führten zu massiven Schäden an der Natur. Würden sie trotzdem realisiert, kostete dies mindestens zehn Milliarden Euro an Steuergeldern. Zu den sinnlosesten Vorhaben zählt der BUND die Küstenautobahn A 20 quer durch Niedersachsen und Schleswig-Holstein, die A14 von Magdeburg in Richtung Schwerin, die A100 in Berlin, die Nordtangente der B388 bei Passau in Bayern und die A46 in Nordrhein-Westfalen. In jedem einzelnen dieser Fälle gebe es umweltschonende, kostengünstige und schneller umsetzbare Alternativen, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. Angesichts der Verschuldung der öffentlichen Haushalte müsse die Straßenwunschlisten-Politik der Länder beendet werden. Alle Straßenbauvorhaben der nächsten Jahre müssten noch einmal einer grundsätzlichen Überprüfung unterzogen werden, forderte der BUNDVorsitzende. Weiger: „Der Straßenbauwahn in Deutschland muss endlich von einer intelligenten Planung zukunftsfähiger Verkehrssysteme abgelöst werden. Seit Jahren wird mit vielen Milliarden Euro Steuergeld die Landschaft oftmals ohne Sinn und Verstand zubetoniert. Wenn das so weitergeht, nehmen nicht nur die Natur und das Klima weiteren Schaden. Diese Politik belastet auch die Menschen und sie verschwendet exorbitant viel Geld. Anstatt regelmäßig zusätzliche Finanzmittel einzuklagen und munter weiter verkehrspolitische Todsünden zu planen, muss Bundesverkehrsminister Ramsauer sämtliche sinnlosen Straßenbauwünsche der sogenannten ´Landesfürsten` beerdigen. Dann hat er auch genug Mittel, um dem versprochenen Erhalt der Straßen Priorität zu geben, marode Brücken zu sanieren und in umweltverträgliche Bahnprojekte zu investieren.“ Der jetzt aufzustellende Bundesverkehrswegeplan dürfe die Fehler der Vergangenheit nicht fortsetzen. Künftige Verkehrsvorhaben müssten unter Mitsprache der Bürger besser geplant werden. Es dürften nur noch Projekte ohne Natur- und Umweltschäden realisiert werden, die die Mobilität der Bürger tatsächlich verbesserten und die von der Bevölkerung vor Ort mitgetragen würden. Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte: „Beim nächsten Bundesverkehrswegeplan müssen aufgrund von EU-Vorgaben erstmals die Folgen von Einzelprojekten und Gesamtverkehrsnetzen für Umwelt und Natur überprüft werden. Ausbaumaßnahmen werden deshalb künftig grundsätzlich Vorrang vor Neubauprojekten haben müssen. Bundesverkehrsminister Minister Ramsauer muss das bei der Planung neuer Verkehrsprojekte berücksichtigen.“ Um Fehlplanungen und Intransparenz bei der Bundesstraßen- und Autobahnplanung anzuprangern, startete der BUND jetzt eine Kampagne mit dem Titel “Mobil statt verplant”. Betroffene sollen mobilisiert werden, gegen unsinnige Verkehrsprojekte Einspruch zu erheben. Grafiken des „Dusseligen Dutzends“ und weitere Informationen zum Bundesverkehrswegeplan finden Sie im Internet zum Download unter: www.mobil-stattverplant.de Pressekontakt: Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte, Tel. 030-27586-421 bzw. Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-464/-489, E-Mail: presse@bund.net, |
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